Psychotherapie

Psychotherapie ist das gezielte Behandeln einer psychischen Erkrankung, psychischer Folgen körperlicher Erkrankungen oder von Problemen der Lebensführung, die in der Regel mit einem hohen Leidensdruck der Betroffenen einhergehen.

Psychotherapie ist als Prozess zu verstehen, der das Ziel hat, das Leid der betroffenen Person zu heilen oder zu lindern, in Krisen zu helfen oder Verhaltensweisen oder Einstellungen zu verändern. Dieser Prozess kann je nach Schwere der Problematik unterschiedlich lange dauern und unterschiedliche Maßnahmen beinhalten.

Stellen Sie sich vor, Sie gehen in einen Wald, der von vielen verschiedenen unterschiedlichen Wegen durchzogen ist. Immer wieder haben sie die Wahl, den einen oder doch einen anderen Weg einzuschlagen. Doch dann geraten sie durch verschiedenste (oft nicht gleich nachvollziehbare) Umstände, in eine Situation, in der sie nicht mehr weiter wissen. Der Weg scheint verloren und Ihre Orientierung auch. Über Ihnen kreist jedoch ein Hubschrauber, dessen Pilot (Ihr Therapeut) Ihnen durch seine größere Entfernung vom Wald helfen kann den Weg wieder zu finden odereinen neuen Weg einzuschlagen. Mit seiner Hilfe und Ihrem Willen, Mut und Ihrer Kompetenz können Sie es auf Ihre Art wieder aus dem Wald heraus schaffen…

…das ist Psychotherapie.

Die Psychotherapie besteht aus einer unterschiedlichen Anzahl an Sitzungen, mit einer Dauer von je 50 Minuten. In der Regel finden diese Sitzungen wöchentlich oder 14-tägig statt. Die Intervalle können aber je nach Bedarf variieren.

Da die Beziehung zwischen Psychotherapeut/in und Klient/in eine zentrale Rolle für den Verlauf und den Erfolg einer Behandlung darstellt, kommt dem Erstgespräch eine besondere Bedeutung zu. Es dient dazu, sich gegenseitig kennen zu lernen, die Rahmenbedingungen zu klären und Informationen über die Behandlungsmethode zu erhalten. Meist werden auch schon erste Ziele für die mögliche Zusammenarbeit besprochen.

Die Systemische Familientherapie ist eine anerkannte Richtung der Psychotherapie.
Sie versteht Menschen vor allem als Elemente in Systemen. Ihr Verhalten ist als Aktion und Reaktion innerhalb dieser Systeme zu verstehen. Diese Systeme können hilfreich und gesundheitsförderlich, aber auch problemerhaltend und krankmachend sein. Jede Änderung einer Person hat auch Auswirkungen auf das System und umgekehrt.

Psychische Erkrankungen können somit als Lösungsversuch verstanden werden, um dieses System unter Aufwendung hoher Energie aufrecht zu erhalten.

Stellen Sie sich ein Fischernetz mit Kugeln vor. Jede Kugel in diesem Netz hat eine bestimmte Position, bestimmte Verbindungen zu den anderen Kugeln und eine bestimmte Funktion in dem Netz. Beobachtet man nur eine Kugel, sind ihrer Bewegungen oft nicht nachvollziehbar. Sie werden erst verständlich, wenn man das ganze Netz und dessen Bewegungen sieht. Bewegt sich nun aber diese Kugel (z.B.: durch einen Zug von außen) in eine Richtung, bewegen sich die anderen mit. Dadurch kann Veränderung entstehen und sich das Netz neu ausrichten.